Bildungsauftrag
/ Bildungsfunktion
Eine unterhaltungsorientierte Delfin- Show repräsentiert
nicht annäherungsweise das Verhalten der Tiere in gewachsenen
Sozialverbänden in ihren natürlichen Lebensräumen.
Forschung
Forschung an Delfine, deren breites Verhaltensspektrum durch
die Gefangenschaftshaltung auf ein Minimum reduziert ist,
ergibt keinen Sinn.
Zucht
Die Zucht in Delfinarien ist nach wissenschaftlichen Kriterien
weder erfolgreich, noch selbsterhaltend. Von erfolgreicher
Zucht kann erst bei Nachkommen ab der zweiten Generation
gesprochen werden, die es aber in ganz Europa nicht
gibt.
Lebensdauer
Eine Studie der Internationalen Meeressäuger Vereinigung
(IMMA) gibt das durchschnittliche Alter freilebender Tümmler
mit ca. 30 Jahren an. Ihre gefangenen Artgenossen leben
im Durchschnitt gerade 14 Jahre. Hohe Verluste bei Fang und
Transport. Haben Sie gewusst, das von hundert Delfinen, die
für ein Delfinarium gefangen werden, schließlich
nur fünf Delfine überleben? Die restlichen sterben
bei der Jagd, dem Transport oder in den ersten drei
Monaten ihrer Gefangenschaft. Viele Delfine in Delfinarien
haben auch schon Selbstmord begangen, indem sie aus
dem Bassin springen oder unter Wasser die Luft anhalten.
Traurige Statistik
Von 32 Tieren, die seit 1971 im Nürnberger Delfinarium
lebten, sind 21 eines unnatürlichen, frühzeitigen
Todes gestorben. 22 der 32 Tiere waren Wildfänge, also
frei geborene Tiere, unter denen sich auch 7 vom Aussterben
bedrohte Guayana-Delfine befanden. Zur Zeit leben in
Nürnberg noch 7 große Tümmler (5 Wildfänge,
2 Nachzuchten). Stand:01.01.03
Es erschreckt uns immer wieder, daß Menschen Eintrittsgeld
bezahlen, um Delfine in Gefangenschaft und Isolation
zu sehen. Wenn wir darüber nachdenken, drängt sich
uns die Frage auf, ob nicht die Isolation der Tiere
ein Spiegelbild unserer eigenen Isolation ist. Der Zustand
von Isolation und Unfreiheit sollte für alle Lebewesen
unakzeptierbar sein. |